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Aktuelles vom Sportverein

SILVA Lakes Traverse - Non Stop durch den wohl schönsten Nationalpark Englands

Ein 100 Kilometer Ultratrail-Lauf mit 3000 Höhenmetern

Das stand immer schon auf meiner Bucket List - ein 100 Kilometer Ultratrail-Lauf! Und in einer spektakülären Landschaft sollte er sein. Da sprach nichts gegen den Nationalpark Lake District im Nordwesten Englands, der seit 2017 als erster NP des Vereinigten Königreich den Status eines UNESCO-Welterbes erhielt.

Als Veranstalter zeichnete einmal mehr OUREA-Events unter der Leitung von Shane Ohly verantwortlich. Seit 2011 organisieren sie vor allem Mehrtages-Orientierungs- und Laufveranstaltungen, wie z.B. Cape Wrath Ultra in Schottland (8 Tage / 400km), Dragon´s Back Race in Wales (6 Tage / 380km), Lakeland 3Day (3-Tage- Gebirgsorientierungslauf) u.a.

Gemeinsam mit Christian Fischer stand ich um 7:30 Uhr in St Bees an der stürmischen Westküste am Start. Der Wetterbericht versprach englisches Wetter - Sturm und Regen...und er hielt was er versprach. Nach 47 Kilometern gab es die erste Verpflegungsstation im Borrowdale. Dort wollte ich bis15 Uhr ankommen, Um 14:37 Uhr verließ ich die Verpflegungsstation gestärkt mit Suppe, Sandwich, Chips und Tee. dann kam der erste richtig heftige Anstieg. Die steinigen Pfade standen oft unter Wasser und die Abstiege über nasse, rutschige Wiesen verlangten höchste Konzentration. Gestartet waren 145 Sportler, lief man anfänglich noch in kleinen Gruppen, so zog sich das Feld dann doch rasch auseinander und man war oft allein mit sich und seinen Gedanken unterwegs. Dennoch traf man immer mal wieder andere Wettkämpfer, mit denen man sich auch kurz austauschte und viel Glück weiterhin wünschte. Gegen Abend nahm die Windgeschwindigkeit und der Regen ordentlich Fahrt auf. Es wurde dann so heftig, dass das Org. Team entschied ab Kilometer 70 (zweite Verpflegungsstation in Patterdale) die Strecke auf den Bad Weather Course umzuleiten. Er ist etwas länger aber man umgeht den letzten hohen Berg, der sehr exponiert liegt. Es wäre einfach zu gefährlich in der Nacht diesen Streckenabschnitt zu laufen. Es war eine gute Entscheidung! Denn auch auf dem Bad Weather Course war das sich Durchkämpfen teilweise sehr, sehr mühsam. Knöcheltiefer Schlamm auf den Wiesenpfaden und überflutete Wege erschwerten das durch die einsetzende Müdigkeit ohnehin nicht leichte Vorankommen. So war es gar nicht so verkehrt, dass wir zu viert auf diesen finalen Abschnitt (ab 20:00 Uhr) unterwegs waren. Denn auch die Orientierung im Sturm und Regen in pechschwarzer Nacht war alles andere als einfach. Jeder Teilnehmer hatte einen GPS-Tracker am Rucksack, so dass das Org.Team, aber auch die Daheimgebliebenen die Wettkämpfer am Rechner oder Handy verfolgen konnten. Um 2:30 Uhr erreichten wir nach 19 Stunden das Ziel am östlichen Rand des Lake Districts in Shap. Es war eine wahnsinnig intensive Erfahrung. Ein riesiger Dank auch an all die Freiwilligen Helfer in den Verpflegungsstationen, die zu jeder Zeit so unheimlich freundlich und aufmunternd waren.

Die maximale Wettkampfzeit zum Absolvieren der Strecke betrug übrigens 30 Stunden. Von den 145 Läufern die angetreten sind, erreichten 110 das Ziel in Shap. Ich landete am Ende auf Platz 65 und bin damit vollauf zufrieden.

Mein Mitstreiter Christian bekam den Sturm und die Dunkelheit schon auf einem Pass vorher mit voller Wucht zu spüren. So entschied er sich, das Rennen in Patterdale bei Kilometer 70 abzubrechen. Mein größter Respekt vor seiner Leistung und dieser Vernunftentscheidung, die ihm nicht leichtgefallen ist.

 

...ein paar Bilder ( 1821 KB)

11.04.2024

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