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Bernd Rasehorn
Bernd Rasehorn ist tot – einer unserer besten und treuesten Kameraden ist für immer von uns gegangen!

Unsere Mitgefühl gilt seiner Frau Uschi, den Kindern Anja, Oliver und Karolin, den Eltern Ursula und Gerhard und allen seinen Angehörigen!

Die Stadtbesichtigung Osterwieck am 30.04.2005, der Auftakt zu unserer diesjährigen Frühjahrswanderung, war die letzte gemeinsame Veranstaltung mit unserem Vereinskameraden und Freund Bernd Rasehorn. Was wir damals nicht ahnten oder verdrängten, dieser Rundgang durch die schmalen Gassen der alten Fachwerkstadt sollte das letzte Stück eines über 40-jährigen gemeinsamen Weges werden. Heute wissen wir, dass es ihn eine letzte, große Anstrengung kostete, uns auf diese Weise Lebewohl zu sagen. Als wir uns trennten, nahm er unsere guten Wünsche mit, wohl wissend, dass sie ihm nicht mehr helfen würden. Er verließ uns, wie er immer gelebt hatte, aufrecht und ruhig, ehrlich und bescheiden, geradlinig und treu. Sein Verlust ist nicht ersetzbar und der Schmerz sitzt tief! Mit Bernd verlieren wir ein Stück von uns selbst.
Was wir behalten und bewahren ist eine Jahrzehnte währende Freundschaft, sind geteilte Freude und geteiltes Leid, sind unzählige schöne Erlebnisse im Freundeskreis, sind viel Schweiß und harte Arbeit für unseren Sport und unsere Leidenschaften. Wenn wir uns in diesem Jahr am 01. Oktober am Bremer Teich zum 22. Carl-Ritter-OL treffen, werden wir uns daran erinnern, dass er diesen Lauf einst begründete. Die Karte, auf der wir laufen werden, ist seine letzte Arbeit für uns. Sein Erstlingswerk hatte er bereits 1974 mit der Altenburg-Karte geliefert. Was dazwischen liegt, waren Geschäftigkeit und aufopferungsvolle Arbeit für die Sportvereine Wissenschaft und Lok Quedlinburg, als Naturschutzbeauftragter für den Fachbereich Orientierungslauf des Landesturnverbandes Sachsen-Anhalt, als Übungsleiter und Kampfrichter ... Mehr aus seinem/unserem Leben könnt Ihr unten nachlesen.
Wir werden unseren Bernd niemals vergessen. Ehren wir ihn, indem wir sein Werk fortsetzen und seine Haltung und seinen Geist bewahren. Danke Bernd!

Bernd Rasehorn (03.03.1953 - 27.05.2005)

Bernd Rasehorn wurde am 03.03.1953 in Quedlinburg geboren. Seine Eltern Ursula und Gerhard waren aktive Wanderer der BSG Wissenschaft und nahmen Bernd bereits frühzeitig auf ihre Unternehmungen mit. Häufig waren auch Lieselotte und Manfred Wendler dabei und so ging die Freundschaft der Eltern auf die Kinder Bernd und Christian über. Christian war es schließlich, der Bernd überredete, sich bei den Orientierungsläufern der BSG Wissenschaft anzumelden, was er am 01.04.1966 auch tat, nachdem schon viele Trainingsläufe vorausgegangen waren. Bernd wurde schnell ein guter Orientierer und zuverlässiger Läufer und erreichte unter der Anleitung von Kurt Conrad bald vordere Resultate auf Kreis- und Bezirksebene. Auch bei DDR-Ranglistenläufen schlug er sich achtbar. Wenn wir nach den Wettkämpfen unsere Routen in die Laufkarten einmalten und untereinander verglichen, verblüffte uns Bernd immer wieder mit scheinbaren Siegerrouten. Seine Routenwahl war perfekt, aber, seinem ruhigen und besonnenen Wesen geschuldet, dauerte es dann häufig doch zu lange, diese Routen abzulaufen. Auch im Ausland sammelte er/sammelten wir Erfahrung. Häufig ging es in die CSSR und nach Ungarn, Höhepunkte waren immer wieder die sächsich-böhmischen Sandsteingebiete. Doch Bernds Interessen gingen bald über das eigene Laufen hinaus. Schon als junger Mann begann er mit der Übungsleitertätigkeit im Verein und in schulischen Arbeitsgemeinschaften (seiner) Carl-Ritter-Schule. 1974 überraschte er uns mit einer hervorragenden, farbigen OL-Spezialkarte von der Quedlinburger Altenburg, die praktisch gleichzeitig mit der Karte „Harz 1“ erschien und somit erste OL-Farbkarte im damaligen Bezirk Halle wurde. Bernd gehört zu den deutschen Pionieren einer modernen OL-Kartenkunde. Er ist mit den meisten unserer Kartenprojekte verbunden und hat tausende Stunden bei Kartenaufnahme und Zeichnung verbracht. Die Karte „Harz 3“ hat er dabei gezeichnet. Seine Genauigkeit und Gründlichkeit waren sprichwörtlich.

Nach der Schule und der Armee-/bzw. Bereitschaftspolizeizeit studierte Bernd Melorationsbau in Fürstenwalde und fand schnell eine Anstellung im Quedlinburger Melorationsbau-Unternehmen. Hier konnte er seine Leidenschaft zur Kartenaufnahme, zur Vermessung und zur Landschaftsplanung und -gestaltung ausleben. Mitte der neunziger Jahre nahm Bernd eine Arbeit als Verkehrsplaner beim Landkreis Wernigerode an, die er bis zu seiner Krankheit wahrnahm.

Als Bernd Wollenberg Mitte der siebziger Jahre Quedlinburg und den damaligen Sportverein „Lok“ verließ, übernahm Bernd für einige Jahre die dortige Leitung.

1978 hat Bernd geheiratet. Bernd und seine Frau Ursula haben die Kinder Anja, Oliver und Karolin. Sie alle haben unseren Verein gestärkt und bereichert, selbst an Wettkämpfen teilgenommen oder die Organisation von Veranstaltungen unterstützt. Überhaupt hat Bernd (und hat auch seine Familie) an unseren großen Wettkampfprojekten wie DDR- und Deutschen Meisterschaften, Länderkampf, Weltcup und Euromeeting immer in vorderer Reihe teilgenommen.

Über den Verein hinaus hat Bernd viele Jahre für den Fachbereich Orientierungslauf im Landessportbund Sachsen-Anhalt gearbeitet. Als Naturschutzbeauftragter war er kompetenter und zuverlässiger Partner.

1982 verwirklichten wir Bernds Idee von einem Carl-Ritter-Orientierungslauf (dem ehemaligen Schüler der Ritter-Schule hatte es der Quedlinburger Geograf schon immer angetan). Am 01.10.2005 werden wir den Ritter-OL in seiner 22. Auflage ausrichten. Im Frühherbst 2004 hat Bernd dafür noch Karte aufgenommen.

Gern erinnern wir uns noch heute an seinen 50. Geburtstag, an dem er die Familien, Arbeitskollegen und Freunde eingeladen hatte und wir in großer Runde von alten Zeiten plauderten und Pläne für die Zukunft schmiedeten.

Unmittelbar vor dem Weihnachtsfest 2004 erfuhr Bernd dann von seimem Krebsleiden. Noch zwischen den Feiertagen wurde er operiert. Zunächst schien alles glücklich auszugehen, doch es zeigte sich, dass der Krebs schon weitere Körperbereiche erfasst hatte. Als er dann am 30.04.2005 mit uns den Stadtrundgang durch Osterwieck absolvierte, hofften wir noch auf baldige Genesung. Nur er wusste, dass es ein Abschied werden sollte. Die Art und Weise, mit der sich Bernd seiner Krankheit entgegengestellt hat, war beeindruckend. Am 27.05.2005 unterlag er in seinem Kampf.

Wir verlieren mit Bernd einen unserer Vordenker. Er war uns Hinterbliebenen ein treuer Freund und aufrichtiger Kamerad. Wir haben ihm viel zu verdanken und werden ihn nie vergessen!

Unsere aufrichtige Anteilnahme und unser herzliches Beileid gilt seinen Angehörigen, allen voran natürlich seiner Frau Ursula und den Kindern Anja, Oliver und Karolin.

W. Krause, 27.05.2005
 

Schaufenster-Artikel vom 31.10.1993 ( 500 KB)

Letzte Bilder mit Bernd am 30.04.2004 ( 950 KB)

Neujahr 2004 ( 823 KB)

Bernd's 50. ( 828 KB)

Gruppenbilder mit Bernd ( 2276 KB)

Bernd beim OL ( 324 KB)

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