Die Sportart Orientierungslauf

Zeittafel des DWBO (1989):

Die "Zeittafel zur Geschichte des DWBO der DDR, seines historischen Erbes und seiner Sportarten" wurde von einer zeitweiligen Präsidiumskommission für Verbandsgeschichte im Auftrage des Präsidiums des DWBO (des Deutschen Verbandes für Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf der DDR) erstellt und im März 1988 veröffentlicht.
 
Mitgewirkt haben: W.Bagger, R.Ebert, F.Leder, J.Lorenz, J.Schindler, M.Schindler, H.Schlosser, E.Schramm, R.Schrei, G.Strauß, G.Wonneberger (Leiter)
 
 
E-Mail vom 12.06.2006:
 
Sehr geehrter Herr Krause,
wenn Renate Schrei einverstanden ist, sehe ich keine Probleme für die Verwendung der entsprechenden Angaben aus der Zeittafel für die  Website Ihres Vereins. Dort wäre eine vollständige Literaturangabe angebracht - wie sie vorschlagen. Mehrere der genannten Mitarbeiter sind noch heute aktiv in  ihrer Sportart an der Geschichtsarbeit beteiligt, insbesondere in der "Interessengemeinschaft Sächsische Bergsteigergeschichte", die erfolgreich in Dresden arbeitet.
Die Website Ihres Vereins gefällt mir gut !
Sportliche Grüße - auch an Renate Schrei -
und viel Erfolg!
Günther Wonneberger
 
 
 
 

 

Betreff: DWBO  

 

Lieber Wolfgang Krause,

 

 

In der DDR wurde trotz mehrfach getroffener Festlegungen die Geschichte des „Deutschen Verbandes für Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf“ (DWBO), von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, bis zu Beginn der achtziger Jahre vernachlässigt. Vielfach konzentrierte sich die Geschichtsschreibung auf die Darstellung einzelner Episoden des antifaschistischen Widerstandskampfes der „Naturfreunde-Opposition“ (VKA) sowie die Würdigung verstorbener und noch lebender „Roter Bergsteiger“. Bis zum Ende der DDR gehörte der DWBO zu den „Stiefkindern“ des „Deutschen Turn- und Sportbundes“ (DTSB). Das belegt eine Fülle von Entscheidungen und Vorschriften. Trotz zweier großer Verbandstreffen des DWBO in den achtziger Jahren und einer starken Kinder- und Jugendarbeit spielten die Belange des DWBO bei den Entscheidungen des DTSB nur eine untergeordnete Rolle. So konnte der DWBO kein Mitglied der internationalen Bergsteigervereinigung UIAA werden und selbst die Möglichkeiten für Fahrten in sowjetische Hochgebirge waren sehr gering. 

Erst mit der Bildung einer „Verbandsgeschichtskommission des DWBO“ unter Leitung von Prof. Dr. Günther Wonneberger im Jahre 1984 wurde begonnen, die großen Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte aufzuarbeiten. Nach vielen kritischen Disputen konnte als erstes Arbeitsergebnis 1988 eine gedruckte „Zeittafel zur Geschichte des DWBO der DDR, seines historischen Erbes und seiner Sportarten“ vorgelegt werden. Der damalige Präsident des DWBO, Dr. Erich Krauß, schrieb im Geleitwort unter anderem: „Sehr spät hat sich unser Verband dieser Pflicht erinnert.“ Verschiedene Bezirke, Kreise und Sektionen des DWBO erarbeiteten in dieser Zeit ihre Geschichte, ebenso der Bergunfalldienst der DDR. 

Mit der Wende im Herbst 1989 veränderte sich die Situation für die weitere Arbeit an der Geschichte von Wandern und Bergsteigen grundsätzlich:

 

►  Die politischen Veränderungen führten zu einem kritischen Nachdenken über die bisherige   eigene Rolle und zu vielen neuen Erkenntnissen;

 

►  Das gründliche Studium bisher nicht zugänglicher Literatur und Archivalien führte Monat um Monat zu neuen Einsichten;

 

►  Die Zusammenarbeit mit bundesdeutschen Freunden öffnete den Blick und forderte zu einer kritischen Hinterfragung bisher Erarbeiteten heraus;

 

►  Die Beachtung bisheriger Tabuthemen fiel weg. 

 

Nachdem sich im März 1990 die Verbandsgeschichtskommission des DWBO auflöste, wollten einige Dresdner Mitglieder die Zusammenarbeit in geeigneter Form fortsetzen. Dafür boten sich aber wenig Ansatzpunkte. Verschiedene Sondierungen bei bereits tätigen Arbeitskreisen brachten nicht die gewünschten Ergebnisse. Hinzu kam, dass die nach 1990 neu gebildeten bergsportlichen Verbände genug Arbeit mit dem Aufbau ihrer Organisation hatten, so dass die Beschäftigung mit der Geschichte von Wandern und Bergsteigen nur eine untergeordnete Rolle spielte.

 

Größere Schwierigkeiten bereitete die Unterbringung der in Markneukirchen (Vogtland) von der „Verbandsgeschichtskommission“ gesammelten Archivalien des DWBO der DDR, weil weder finanzielle Mittel für die gemieteten Räume zur Verfügung standen noch die Bereitschaft zur Übernahme durch staatliche Archive im Osten Deutschlands bestand. Erst das ECO-Archiv – Studienarchiv des AROEK in Hofgeismar bei Kassel fand sich 1992 zur Übernahme bereit. Ein dort erarbeitetes Findbuch erschließt nunmehr etwa 12 Regalmeter Aktenbestand, ca. 7 m Zeitschriften und ca. 4 m sonstige Literatur, Karten und Realia.

 

Für das Buch „Hundert Jahre Kampf um die freie Natur“ (Klartext, Essen 1991) - [bei mir noch einige günstige Restexemplare vorrätig!!!] – haben einige Autoren der DWBO-Zeittafel eine Fortschreibung dieser unter dem Titel „Chronik des Wanderns und Bergsteigens der Naturfreunde und des ‚DWBO’ in Sachsen, Thüringen und Brandenburg 1883 – 1970“ verfasst. Leider ziemlich fehlerhaft, da keine Manuskriptkorrektur zugelassen wurde bzw. möglich war.

 

1993 haben wir in Dresden eine „Interessengemeinschaft Sächsische Bergsteigergeschichte“ gegründet. Hinweise, auch Literaturinformationen, finden Sie auf meiner Homepage: http://www.lilienstein.info

 

Über Ihre Antwort würde ich mich freuen.

 

Joachim Schindler

vom Prof. Dr. Günther Wonneberger erhielt ich heute Ihre eMail sowie dessen Antwort an Sie. Ihr Anliegen interessiert mich, ich werde mir Ihre Internet-Präsentation demnächst ansehen. 

Zur DWBO-Zeittafel: Nach langwierigen Arbeiten und kritischen Disputen konnte der Entwurf 1988 im Manuskriptdruck vorgelegt werden. Da diese Zeittafel damals insbesondere für die Diskussion, Ergänzung, Überarbeitung etc. gedacht war, trägt das Heft den Aufdruck „Verbandsinternes Material“. Damit sollte auch zum Ausdruck gebracht werden: Hallo, hier ist etwas entstanden, das ist nicht fertig, das bedarf der Ergänzung, das erfordert Weiterarbeit. Und diese Weiterarbeit ist bis heute im Gange! Die Wendezeit hat die Auflösung der Verbandsgeschichtskommission gebracht. Als Mitautor habe ich gegen eine Internet-Präsentation keine Einwände. Ich würde jedoch sehr um einige Bemerkungen dazu bitten, denn seit der Erarbeitung unserer Zeittafel sind immerhin 20 Jahre vergangen. In unserer neuen Publikation „Zur Arbeit und zum Nachkriegsschicksal der sechs Dresdner sowie weiterer sächsischer Alpenvereinssektionen“ habe ich in einem Beitrag folgendes ausgeführt:


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